ADB:Friedrich Wilhelm (Herzog von Holstein-Sonderburg-Beck)

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Artikel „Friedrich Wilhelm, Herzog von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Beck“ von Richard von Meerheimb in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 8 (1878), S. 23–24, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Friedrich_Wilhelm_(Herzog_von_Holstein-Sonderburg-Beck)&oldid=- (Version vom 20. April 2024, 04:44 Uhr UTC)
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Friedrich Wilhelm, Herzog von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Beck, geboren 1687, gestorben 1749 in Königsberg i. P., war der Sohn des Herzogs Friedrich Ludwig und der Louise Charlotte, Tochter des Herzogs von Augustenburg. F. W. studirte in Halle, trat 1704 als Obristlieutenant in die preußische Armee, ward 1713 Obrist, zeichnete sich 1715 bei der Belagerung von Stralsund aus und erhielt 1721 seines Vaters Regiment, gleichzeitig ward er zum Generalmajor ernannt. Später ward er Gouverneur von Spandau und Generallieutenant (1747). Vor der Schlacht bei Molwitz (1741) hatte er den Auftrag erhalten, dem Könige frische Truppen aus der Mark zuzuführen; er stand während der Schlacht mit etwa 7 Bataillonen und 7 Escadrons bei Strehlen, wagte aber, da er keinen bestimmten Befehl erhalten, nicht nach dem Gefechtsfelde zu rücken und später in die Verfolgung einzugreifen. Nachdem er sein Corps mit dem des Königs vereinigt, verließ er, in Folge eines Gespräches mit demselben, die Armee und ging nach Spandau. Friedrich II. sagt in der „Histoire de mon temps“ darüber: „Le Duc de Holstein avait eu occasion de frapper un grand coup; mais pour lui les occasions étaient perdues. N’ayant point reçu d’ordre du roi, il avait marché, sans savoir trop pourquoi, d’Ottmachau à Strehlen; il s’y trouva précisement le jour de la bataille et entendit le feu des deux armées. Le 11 toutes les troupes des Autrichiens passèrent en déroute à un mille de son poste; il en aurait pu détruire les restes; mais faute de savoir prendre une résolution, il laissa le champ libre à Mr. de Neuperg, qui rassembla ses fuyards de [24] l’autre côté de la ville de Neisse, et le duc de Holstein joignit tranquillement l’armee du roi auprès d’Ohlau.“ Doch hat ihm der König seine Gunst nicht dauernd entzogen; noch 1741 wurde er zum Generalfeldmarschall ernannt. Er zog nach Königsberg, wurde zwei Jahre vor seinem Tode Gouverneur von Berlin, aber Krankheit verhinderte ihn seinen Posten anzutreten, und er selbst scheint die Uebersiedelung nach Berlin verzögert zu haben. Der ihm sehr gnädige König Friedrich Wilhelm I. hatte ihm 1717 das Palais Friedrichshof geschenkt, belehnte ihn 1725 mit dem Gute Riesenberg, das der Herzog wieder verkaufte und dafür die Condehnen’schen Güter erwarb. 1727 wurden der Friedrichshofer Besitzung adliche Rechte beigelegt. In dem königlichen Rescript heißt es: „Wie wir denn nicht nur in Consideration der besonderen Zuneigung, auch der treuen und tapferen Kriegsdienste, die Uns und Unserem Königlichen Hause Ew. Liebden und Dero Vorfahren in alle Wege erwiesen, Deroselben in allen billigen Ansuchungen zu willfahren freundvetterlich entschlossen.“ 1732 war Herzog F. W. durch einen Vergleich mit dem Sohne seines ältesten Bruders, der kinderlos war, in den Besitz der Herrschaft Beck gelangt, die er nach einigen Jahren verkaufte. Herzog F. W. war in erster Ehe mit einer verwittweten Fürstin Czartoriska, geborenen Eleonora v. Loß, vermählt gewesen. Sie war die Tochter des Woiwoden und polnischen Großschatzmeisters Wladislaus v. Loß. Nach deren Tode vermählte er sich 1721 mit Ursula Anna Gräfin Dohna-Schlobitten. Die erste Ehe war kinderlos geblieben, aus der zweiten stammte eine Tochter Sophie Charlotte (geb. 1722, † 1763), in erster Ehe mit Graf Alexander Emil Dohna-Schlobitten vermählt, nach dessen Tode in zweiter Ehe mit Prinz Georg Ludwig von Holstein-Gottorp († 1763), dem Stammvater der Großherzoge von Oldenburg. Der einzige Sohn Friedrich Wilhelm, geb. 1724, trat in die preußische Armee, und fiel – unvermählt geblieben – als Commandeur eines Regiments 1757 in der Schlacht bei Prag. Als der alte Generalfeldmarschall am 11. November 1749 in Königsberg gestorben war, und Friedrich der Große die Nachricht erhalten, schrieb er seiner Schwester, der Markgräfin von Baireuth: „Je ne puis Vous mander d’ici que la mort du bon vieux duc. Il était sur son départ de Königsberg pour Berlin lorsque le soir à table il lui prit un vomissement de sang, qui l’emporta en moins de trois minutes. Il est généralement regretté, il n’a jamais fait de mail qu’a lui même. la galanterie ne l’a quitté qu’à son dernier soupir.“